Nach bestandener Prüfung kommt unweigerlich die Frage nach der Antenne. Bis man alle super Empfehlungen der Ömer probiert hat, ist es Zeit das Hobby aufzugeben.
Gehen wir von KW aus, denn ohne Antenne geht es nun mal nicht. Also braucht der Newcomer eine Anleitung:
- Spanne einen Volldraht von 2,5 Quadrat Kupfer oder Alu mit der möglichen Länge, keine Litze, keine Lautsprecherleitung, kein Stahldraht usw. und verwende gute Isolatoren, denn an den Enden ist der Strom Null, dafür aber die HF-Spannung hoch.
- Je nach baulichen Möglichkeiten verwende eine Zweidrahtleitung mit den bekannten Tomatenspreizern von 12 cm Abstand oder eine Eindraht Leitung aus Kupfer mit mindestens 1.5 Quadrat – keine Litze, keine Lautsprecherleitung, keine Wireman usw.
- Speise den gespannten Draht mit der Doppelleitung entweder in der Mitte, als Dipol – wenn möglich – oder am Ende ein. Die Länge der Zuleitung bestimmt sich durch die vorhandene Geometrie. Nennen wir den unteren Punkt der Einspeisung E.
- 4.1. Bei Verwendung einer Hühnerleiter – symmetrisch – und eines asymmetrischen Anpassnetzwerks muss in E. ein Balun oder die Symmetrierung nach DL3LH, mit dem Einfügen eines 8 nF spannungsfesten Kondensators in die Masseleitung, verwendet werden.
Alternativ dazu ein Variometer aus russischen Beständen vom Flohmarkt als weitere Möglichkeit die Antennenanlage zu optimieren.
Wird einem Balun der Vorzug gegeben, ist es notwendig, dass für jedes Band ein auf geringste Verluste berechneter eingefügt wird, was für den Profi eine leichte Übung ist, denn es gibt keinen Balun, der für alle Bänder geringe Verluste hat – egal, was die Ömer so erzählen. Dazu müssen allerdings die Impedanzen für alle Betriebsfrequenzen in E. bekannt sein, was ein preiswerter VNA möglich macht – siehe Bericht von HB9AWJ. Rezepte wie Primärinduktivität 4 mal Quelleimpedanz usw. sind völliger Quatsch.
Das einfache LsCp – APN besteht aus einer veränderlichen Längsinduktivität Ls mit einem veränderlichen Kondensator Cp gegen Masse, der wahlweise vor oder hinter die Induktivität schaltbar sein muss. Es ist eindeutig in der Abstimmung und verlustarm.
An Stelle einer Rollspule kann auch hier ein Variometer verwendet werden; aus Sicht der Verluste die weitaus bessere Lösung. - 4.2. Mit dem Stehwellenmessgerät zwischen Sender und APN kann jetzt die gesamte Antennenanlage auf die Betriebsfrequenz optimal abgestimmt werden, wenn hier VSWR = 1 durch Verändern von Ls und Cp und evtl. des Variometers in E. eingestellt wird. Werkelt im Sender ein automatischer Tuner, muss dieser vorher auf 50 Ohm abgestimmt und diese Einstellung arretiert werden und das für jede Betriebsfrequenz.
- 4.3. Ob der PUT direkt hinter dem Sender oder direkt hinter dem APN die bessere Lösung ist, kann durch Versuch und Irrtum bestimmt werden. Um das heraus zu finden gilt es den HF-Strom in der Zuleitung zur Antenne mittels HF-Strommesser zu beobachten – ein kleiner Ringkern mit einigen Windungen auf der Sekundärseite, eine Diode, ein niederohmiger Widerstand und ein mA Meter. Die Anordnung mit dem höheren HF-Strom ist die richtige.
- 4.4. Wird die symmetrische Variante eines LsCp Netzwerkes verwendet, kann die Variante Doppelleitung direkt parallel angeschlossen werden und der Balun entfällt vollständig, während die Eindraht Variante am Koppler Ausgang eine gute Erde erfordert, die auch für den Blitzschutz notwendig ist.
- 4.1. Bei Verwendung einer Hühnerleiter – symmetrisch – und eines asymmetrischen Anpassnetzwerks muss in E. ein Balun oder die Symmetrierung nach DL3LH, mit dem Einfügen eines 8 nF spannungsfesten Kondensators in die Masseleitung, verwendet werden.
Automatische APN`s – meist asymmetrisch, mit Koaxspeisung – können die Abstimmerei vereinfachen, gehören aber immer ins Shack und niemals oben an die Antenne.
Andere, hin gefummelte Anpassnetzwerke mit vielen Induktivitäten und starrer Kopplung sollte nicht nur der Newcomer aus dem Gedächtnis streichen, ebenso „voll symmetrische“ Fehlversuche mit Balun auf der 50 Ohm Seite.
Nicht zu vergessen, der Blitzschutz. Trennen der Antennenanlage von der Station in E. und verbinden der Antennenseite mit mindestens 16 Quadrat Stahl auf einen von der Installations-Erde getrennten Erder. Über den Unsinn mit den Zündkerzen freut sich nur der Händler. Die Erderei kann auch mit einem starken Schütz auf Knopfdruck realisiert werden.
Das ist aber nur die halbe Miete, denn jetzt erfordert die Selbsterklärung unsere volle Aufmerksamkeit, denn die muss vor Inbetriebnahme der Station erstellt und bei der BNetzA Agentur eingereicht worden sein.
Hier ist ein erfahrener OM mit mathematischen Kenntnissen oder der Profi, der PEP oder EIRP berechnen kann, gefragt.
Ist alles erledigt, kann gefunkt werden, ob mit A, E oder N.
Dr. Walter Schau, DL3LH
When starting out in amateur radio, after passing the test, choosing the right antenna becomes a critical question. Many enthusiasts recommend trying a variety of antenna designs, but it’s important to find one that works well in your specific situation before frustration sets in.