Deutschland-Rundspruch 8/2025, 9. KW

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 8/2025, 9. KW

Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab
Donnerstag, den 27. Februar 2025, 17:30 UTC. Die aktuelle Audiofassung gibt
es auch als RSS-Feed unter
https://www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschlandrundspruch und als
mp3 unter https://www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3. Die aktuelle PDF-Datei
finden Sie im eingeloggten Zustand unter
https://www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/#c35494.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X];
lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches
aufgelistet.)

Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 8 des Deutschen
Amateur-Radio-Clubs für die 9. Kalenderwoche 2025. Diesmal haben wir
Meldungen zu folgenden Themen:

– Neue Suche nach vermisstem Flugzeug
– HADES-R FM Repeater aktiviert und als Spain-OSCAR 124 (SO-124) bezeichnet
DARC Wavelog erhält Bugfix und kleine Neuerungen
– Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
– Im Dialog mit dem Vorstand des DARC e.V.
– Aufruf zur Teilnahme an der M17-Konferenz im September
– Aktuelle Conteste
und
– Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

Neue Suche nach vermisstem Flugzeug
———————————–
Vor der australischen Küste beginnt elf Jahre nach Verschwinden des
Flugzeuges von Flug MH370 eine neue Suche. Die Maschine vom Typ Boeing
777-200ER war in der Nacht vom 8. März 2014 von Kuala Lumpur (Malaysia)
unterwegs nach Peking (China), wo sie jedoch nie ankam. An Bord waren 239
Insassen aus 14 Ländern. Bisherige Suchen verliefen erfolglos. Das
Unternehmen Ocean Infinity war vor ein paar Tagen von Mauritius ins neu
abgesteckte Suchgebiet aufgebrochen.
Zwar wurde im vermuteten Gebiet bereits bei einer vorangegangenen Mission
gesucht, doch diesmal wurde das Suchgebiet anhand neuer Erkenntnisse
präzisiert.
In den vergangenen Jahren wurden im westlichen Indischen Ozean kleinere
Wrackteile angeschwemmt, die MH370 zugeordnet werden konnten. Daraufhin
unternahmen einige Wissenschaftler Driftanalysen, um die potenzielle
Absturzstelle einzugrenzen. Weiterhin bemerkte man an den Wrackteilen
angewachsene Seepocken, anhand deren Vorkommen man auf ein gewisses Gebiet
schließen konnte.
Eine wesentliche Rolle könnte aber auch der Amateurfunkdienst beim Auffinden
der Maschine spielen. Zur Präzision des neuen Suchgebietes wurden durch den
ehemaligen Luftfahrt-Ingenieur Richard Godfrey, der bei Frankfurt lebt,
Studien angestellt, die auf historischen WSPR-Funkverkehrsdaten beruhen.
WSPR steht hier für das bei Funkamateuren bekannte Weak Signal Propagation
Reporter. Godfrey nutzt die Signale jener Nacht in der Datenbank als eine
Art Radar, um Rückschlüsse auf den Flugpfad der verschollenen Maschine zu
ziehen.
Das neue Suchgebiet umfasst eine Fläche von 15 000 km² im südlichen
Indischen Ozean, ca. 1500 km vor der Küste Australiens. Untersucht werden
sollen nun verschiedene „Hotspots“, die Forschende als wahrscheinlichste
Absturzstellen markiert haben. Das Unterwassergelände ist herausfordernd, so
liegen eine Schlucht und ein Unterwasservulkan im Suchgebiet. Es gab auch
immer wieder kritische Stimmen, ob WSPR-Signale überhaupt für Radar-Analysen
taugen. Allerdings sollte es in der Natur der Sache liegen, jeder nur
erdenklichen Spur nachzugehen, um die Maschine endlich aufzufinden.
Ungeachtet dessen bleibt es spannend, ob das Unternehmen Ocean Infinity in
den kommenden Wochen neue Erkenntnisse über den Verbleib der Maschine
gewinnen kann. Von großen Teilen der Flugzeugstruktur, u.a. dem Rumpf nebst
Triebwerken oder auch Fahrwerk, fehlt jede Spur. Ocean Infinity hat dabei
den Deal „kein Fund, kein Geld“ geschlossen. Das Unternehmen wird also nur
im Erfolgsfall finanziell entlohnt. Das Suchschiff kann über eine Webseite
verfolgt werden [1].

HADES-R FM Repeater aktiviert und als Spain-OSCAR 124 (SO-124) bezeichnet
————————————————————————-
Die AMSAT-EA hat bestätigt, dass der FM-Repeater an Bord des
HADES-R-Satelliten erfolgreich aktiviert wurde und für Funkamateure weltweit
zur Verfügung steht. Die Aktivierung erfolgte am 19. Februar im Anschluss an
eine Reihe von Telemetrie- und Befehlstests, um die Stabilität und Leistung
des Satelliten sicherzustellen. Ersten Berichten zufolge funktioniert der
Repeater wie erwartet. HADES-R wurde am 14. Januar innerhalb der
Transporter-12-Mission von SpaceX an Bord einer Falcon-9-Rakete von der
Vandenberg Space Force Base in Kalifornien gestartet. Der von der AMSAT-EA
entwickelte Satellit trägt eine FM- und digitale Repeater-Nutzlast. Der
Uplink liegt auf 145,925 MHz und die Downlink-Frequenz lautet 436,885 MHz.
Neben FM werden digitale Modes wie APRS und FSK-Telemetrie mit verschiedenen
Datenraten unterstützt. Auf Antrag der AMSAT-EA hat die AMSAT HADES-R die
OSCAR-Nummer Spain-OSCAR 124, kurz SO-124, verliehen. Darüber berichtet der
AMSAT-News Service.

DARC Wavelog erhält Bugfix und kleine Neuerungen
————————————————
Das DARC Logbuch, welches unter log.darc.de für jedes Mitglied erreichbar
ist, hat am 21. Februar einen wichtigen Bugfix bekommen. Um ein paar zu
nennen: Bugfix LoTW bei Neuanlage SAT, Bugfix Neuanmeldungen bei
log.darc.de, DOK-Lookup für /P und Co. funktionsfähig gemacht, erweiterte
Cluster-Filterung, Karte im Dashboard jetzt abschaltbar (User-Config),
RTTY/CW für Yaesu & Co. sowie viele kleinere Fehlerbehebungen und
Verbesserungen, die durch die Anwender-Community gemeldet wurden. Eine
komplette Liste der Änderungen gibt es im Internet [2]. Der DARC hatte am
12. September das Logbuch für seine Mitglieder freigeschaltet. Vielen Dank
an alle Nutzer, die fleißig Fehler gemeldet haben. Bitte sendet diese auch
weiterhin per E-Mail [3].
Am Dienstag, 11. März wird es ab 20 Uhr wieder eine Einführung in das
Logbuch-Programm auf Treff.DARC geben. Es handelt sich um eine Wiederholung
vom 4. März.

Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
——————————————-
Am 8. und 9. März findet die Amateurfunktagung München an der Hochschule
München in der Lothstr. 64 statt. Das Tagungsprogramm ist in diesem Jahr
besonders umfänglich gestaltet. So gibt es in diesem Jahr Vorträge in gleich
drei Sälen parallel. Auf dem Programm stehen unter anderem folgende Themen:
Mantelwellen messen und verhindern, Magnetische Antenne – selbst gebaut,
Eingangsbandfilter für KW-Amateurbänder, Echtzeit Spektrumanalyse,
Wasserkühlung von Bauelementen, das DARC Remoteprojekt oder auch
Antennenerdungen nach DIN 0855-300:2025. Das Tagungsgeschehen wird durch ein
Rahmenprogramm ergänzt. Dazu zählt ein DXCC-Checkpoint, die Ausstellung des
Fördervereins Amateurfunkmuseum oder die Nutzung diverser Messplätze. Den
Tagungsflyer mit Vortragsprogramm finden Sie auf der DARC-Webseite [4].

Im Dialog mit dem Vorstand des DARC e.V.
—————————————-
Am Mittwoch, dem 19. März um 19 Uhr haben DARC-Mitglieder erneut die
Möglichkeit, dem Vorstand des DARC e.V. ihre Fragen zu stellen. Auf dem
Videokonferenzserver Treff.DARC treffen sich Christian Entsfellner, DL3MBG,
Werner Bauer, DJ2ET, Ernst Steinhauser, DL3GBE, und Ronny Jerke, DG2RON,
regelmäßig mit den Mitgliedern. Fragen können auch vorab per E-Mail gesendet
werden [5]. Der Zugangslink ist in Kürze über die DARC-Webseite zu finden
[6].

Aufruf zur Teilnahme an der M17-Konferenz im September
——————————————————
Die M17-Stiftung veranstaltet am 6. und 7. September eine technische
Konferenz in Polen. Es ist noch kein Zeitplan verfügbar, aber die
Veranstaltung wird sich wahrscheinlich über zwei Tage erstrecken: 9-16 Uhr
am Samstag und 9-14 Uhr am Sonntag. Weitere Einzelheiten werden in Kürze
veröffentlicht. Der Eintritt ist frei. Der Veranstaltungsort liegt unweit
von Warschau. Die Vorträge können breit gefächert sein, sollten aber einen
Bezug zum Amateurfunk haben. Vorgeschlagene Themen sind unter anderem: das
M17-Protokoll, Open-Source-Hardware/Software-Entwicklung und Nachhaltigkeit,
Reverse Engineering und Hacking, GNU Radio-Anwendungen, digitale
RF-Protokolle für Amateurfunk; effiziente Nutzung des Spektrums,
Amateur-Satellitenkommunikation, Amateurfunk-Infrastruktur (einschließlich
Funkzugangsnetze), Signal-Intelligenz. Derzeit werden Vorschläge für
Vorträge und Stände entgegengenommen. Wenn Sie als Redner teilnehmen oder
einen Stand betreiben möchten, melden Sie sich über das Internet an [7].
Gäste müssen sich nicht anmelden.

Aktuelle Conteste
—————–
1. bis 2 März: ARRL International DX Contest, DARC VHF-,
UHF-Mikrowellenwettbewerb
2. März: UBA Spring Contest
4. März: YL-CW-Party
8. März: DIG QSO Party, AGCW-DL QRP Contest, Internationale YL-Aktivität zum
Welt-Frauentag
8. bis 9. März: EA PSK63 Contest
9. März: FIRAC-Contest, DIG QSO Party, UBA Spring Contest und YOTA Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx]
sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 3/25, S. 66

Der Funkwetterbericht vom 25. Februar, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
————————————————————————–
Zunächst der Rückblick vom 18. bis 25. Februar:
Die Sonnenaktivität war zwischen dem 18. und 20. Februar niedrig, am
Folgetag moderat mit zwei M-Flares, danach wieder niedrig, bevor am 23.
Februar ein X-Flare und vier M-Flares eine hohe Sonnenaktivität bewirkten.
Am 24. und 25. Februar folgten weitere vier M-Flares, darunter zwei
Protonenflares. Es wurden keine erdgerichteten koronalen Plasmawolken
beobachtet. Insgesamt waren neun Sonnenfleckenregionen sichtbar, die
nördlich und südlich des Sonnenäquators positioniert waren [8]. Am 18., 19.
und 20. Februar mit niedriger Sonnenaktivität war das geomagnetische Feld
gestört. Der mit bis zu 540 Kilometern pro Sekunde wehende Sonnenwind
interferierte mit dem Erdmagnetfeld. Er sorgte aber auch für zusätzliche
Ionisierung in der Ionosphäre. Alle oberen Kurzwellenbänder waren weltweit
offen. Bei starken geomagnetischen Störungen kann die für 3000 Kilometer
Sprungentfernung geltende MuF2 stundenweise etwa 10 MHz niedriger ausfallen
als sonst. Sie betrug bei Sonnenaufgang knapp 20 MHz, zwei Stunden später
bereits 38 MHz und blieb bis zum Sonnenuntergang über 30 MHz. Zwei Stunden
später lag sie noch bei 18 MHz und nachts bei etwa 10 MHz. Der Referenztag
war der 23. Februar [9].

Vorhersage bis 4. März:
Wir erwarten etwa gleichbleibend gute Ausbreitungsbedingungen auf den
Kurzwellenbändern zwischen 40 und 10 m. Der solare Fluxindex wird etwa 190
Einheiten betragen. Merkliche geomagnetische Störungen sind nur zwischen dem
28. Februar und 1. März vorhergesagt, wenn zwei große koronale Löcher
geoeffektiv wirksam sein werden [10]. Mit Blick auf den nahenden
Frühlingsanfang werden die oberen Kurzwellenbänder länger öffnen und laute
Signale liefern. Der Funkweg zu VK9XU auf den Christmas Inseln verläuft
parallel zum Äquator und ist dadurch kaum anfällig für geomagnetische
Störungen. Durch die längere Sonnenscheindauer könnte bei weiteren Flares
die MuF2 noch etwas steigen und kurzzeitig das 6-m-Band öffnen.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:01; Melbourne/Ostaustralien 19:59;
Perth/Westaustralien 22:02; Singapur/Republik Singapur 23:15;
Anchorage/Alaska 17:09; Johannesburg/Südafrika 03:58; Tokio/Japan 21:17;
Honolulu/Hawaii 16:54; San Francisco/Kalifornien 14:47; Port
Stanley/Falklandinseln 09:17; Berlin/Deutschland 06:02; Christmas Island
VK9X 23:00.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:42; San Francisco/Kalifornien
01:59; Sao Paulo/Brasilien 21:39; Port Stanley/Falklandinseln 23:02;
Honolulu/Hawaii 04:33; Anchorage/Alaska 03:11; Johannesburg/Südafrika 16:42;
Melbourne/Ostaustralien 09:06; Auckland/Neuseeland 07:06; Berlin/Deutschland
16:37; Christmas Island VK9X 11:20.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion
hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den
Rundspruch – mit bundesweiter Relevanz – schicken Sie bitte per Post oder
Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an
redaktion@darc.de. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf
der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per
E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu
jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie hierfür Ihr Passwort stets
griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!


Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht
vorlesen!):
[1] www.mh370-caption.net/index.php/armada-tracking/
[2] https://github.com/wavelog/wavelog/releases/tag/2.0.1
[3] logbuch@darc.de
[4] https://www.darc.de/der-club/distrikte/c/amateurfunktagung-muenchen
[5] vorstand@darc.de
[6] https://treff.darc.de/
[7] https://m17foundation.org/m17-conference-2025/
[8] https://www.solarham.com
[9] http://digisonda.ufa.cas.cz
[10] https://solen.info/solar/indices.html
[dx] https://www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

[mail] Wenn Sie in Zukunft den Deutschland-Rundspruch nicht mehr von uns
erhalten möchten, dann können Sie diesen jederzeit abmelden unter:
https://lists.darc.de/mailman/listinfo/rundspruch

Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
Redaktion CQ DL

Deutscher Amateur-Radio-Club e. V.
Lindenallee 4
34225 Baunatal
Tel.: (05 61) 9 49 88-0
Fax: (05 61) 9 49 88-50
E-Mail: redaktion@darc.de
Web: https://www.darc.de
Vereinsregister Kassel, VR 1314

Das Sein bestimmt das Bewusstsein

stammt aus der Feder von Karl Marx und meint, dass die materielle Basis und wirtschaftlichen Strukturen einer Gesellschaft das Denken und Bewusstsein der Menschen beeinflusst und formt.

Dieser Gedanke lässt sich auch auf den heutigen Amateurfunk übertragen, denn er ist eine Form der drahtlosen Kommunikation, zu persönlichen, nicht kommerziellen Zwecken. Amateurfunk bietet eine Plattform für technische Experimente, soziale Kontakte und den Austausch von Informationen auf globaler Ebene. In einer Zeit in der europäische Politiker den Kontakt mit nicht konformen Staaten verweigern, hat der Funkamateur keinerlei Berührungsängste intensive Freundschaften mit Gleichgesinnten diese Länder zu pflegen.

Das Bewusstsein im Amateurfunk umfasst HamSpirit, das technische Wissen und die kulturellen Praktiken. Es geht darum, wie Amateurfunker es verstehen, welche Werte wichtig sind und wie sie sie in ihrem Leben integrieren.

Dieses Bewusstsein wird stark von den materiellen Randbedingungen und der Verfügbarkeit von Funkgeräten und anderen technischen Ressourcen, wie das technische Wissen und unsere Fähigkeiten als Funkamateure, bestimmt.

Die Möglichkeit über Funk global zu kommunizieren schafft eine ganz besondere Gemeinschaft, die durch den Austausch von Erfahrungen, Informationen geprägt ist. Die enormen materiellen Ressourcen bestimmen, in welchem Umfang Funkamateure innovieren und experimentieren können. Es fördert eine Kultur der technischen Neugier und des Fortschritts.

Die Beziehung zwischen dem Sein und dem Bewusstsein im Amateurfunk ist dialektischer Art und heißt, beide beeinflussen sich gegenseitig in einem fortwährenden Prozess, während die materiellen Bedingungen das Bewusstsein der deutschen Funkamateure prägen, können die kollektiven Handlungen und das Wissen der Funkamateure auch die materielle Basis des Amateurfunks verändern.

Innovationen und neue Ideen aus der Gemeinschaft der Funkamateure führen zur Entwicklung neuer Technologien und Geräte im Bewusstsein der kollektiven Bestrebungen, mit Einfluss auf gesetzliche Regelungen und Zuweisungen von Frequenzen. Dazu gehören Arduino, eine beliebte Plattform, um verschiedene Projekte zu realisieren wie den Bau von Funkgeräten und automatisierten Antennensteuerungen sowie der Anwendung digitaler Signalprozessoren.

Dazu gehören der Raspberry Pi als ein vielseitiger Mini-Computer, der in vielen Amateurfunkprojekten eingesetzt wird und die Implementierung von APRS – Automatic Packet Reporting – System – und die Steuerung von Funkstationen aus der Ferne erlaubt. Für viele Funkenthusiasten bietet er eine Plattform, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und das eigene Wissen in der Funktechnik zu erweitern.

Die Einführung des Raspberry Pi hat eine Revolution eingeleitet, in dem Amateurfunk-Projekte durch seine geringe Größe, Flexibilität auf ein neues Level gehoben wird und Funklösungen ermöglicht, die auch die Kreativität von Funkliebhabern weltweit erweitert. Von der Realisierung einer einfachen Empfangsstation bis hin zur Entwicklung komplexer Netzwerke – die Kombination aus Amateurfunk & Raspberry Pi – eröffnet die Tür zu einer Ära der Innovation in der Heim-Elektronik.

Das WSPR – Weak Signal Propagation Reporter – Projekt ermöglicht es schwache Signale über große Entfernungen zu senden und zu empfangen, ein Gedanke, der seit Bestehen des Amateurfunks in unseren Köpfen verankert ist.

Dr. Walter Schau, DL3LH

WSPR: Schwachsignal-Propagation-Reporter

ist ein einzigartiges digitales Kommunikationssystem, das in der Amateurfunkgemeinschaft weit verbreitet ist. Entwickelt von Joe Taylor- K1JT – einem Nobelpreisträger in Physik, bietet WSPR die Möglichkeit, extrem schwache Funksignale über große Entfernungen zu empfangen und zu decodieren durch die Nutzung minimaler Sendeleistung und fortschrittlicher Signal Verarbeitungstechniken.

WSPR arbeitet im Prinzip der Schwachsignalerkennung und -Verarbeitung. Es sendet kleine, regelmäßig wiederholte Nachrichten mit geringer Leistung über verschiedene Amateurfunkfrequenzbänder. Diese Nachrichten bestehen typischerweise aus dem Rufzeichen, dem Grid-Locator und der Sendeleistung des verwendeten Funkgerätes.

Die gesendeten Signale werden dann von anderen WSPR-Stationen weltweit empfangen und an eine zentrale Datenbank weitergeleitet.

Die Technologie hinter WSPR basiert auf fortschrittlicher digitaler Signalverarbeitung.

Die Übertragungen verwenden eine schmalbandige Modulation, die äußerst robust gegen Störungen und Rauschen ist. Die genutzte Bandbreite beträgt nur 6 Hz, was eine extrem hohe Empfindlichkeit bedingt um Signale zu detektieren die bis zu 32 dB unterhalb der Rauschgrenze der Empfänger liegen.

WSPR wird oft zur Untersuchung der Ausbreitungsbedingungen in der Ionosphäre eingesetzt. Funkamateure können mithilfe von WSPR feststellen, wie sich Funksignale über verschiedene Frequenzen und Entfernungen hinweg verhalten.

Das ist besonders nützlich für diejenigen, die an der Verbesserung ihrer Antennensysteme und an der Erforschung der Hochfrequenzausbreitung interessiert sind.

Die von WSPR gesammelten Daten haben einen erheblichen, wissenschaftlichen Wert. Sie bieten Einblicke in die wechselnden Bedingungen der Ionosphäre und helfen Modelle der Funkwellenausbreitung zu verfeinern. Zudem trägt die Nutzung von WSPR zur globalen Gemeinschaft der Funkamateure bei, indem sie eine Plattform für den Datenaustausch und die Forschung schafft.

Um WSPR zu nutzen, benötigen wir Funkamateure einen geeigneten Transceiver, der mit dem Computer verbunden ist und sekundengenau mit der Gegenstation synchronisiert werden muss.

Spezielle Software, wie WSJT-X, wird verwendet, um die Übertragungen zu kodieren und zu decodieren. Die Einrichtung ist relativ einfach und erfordert nur geringe technische Kenntnisse, wodurch WSPR für eine breite Schicht von Nutzern zugänglich ist.

WSPR hat sich als revolutionäres Werkzeug in der Welt des Amateurfunks etabliert. Durch die Fähigkeit, schwache Signale über große Entfernungen zu detektieren, bietet es einzigartige Möglichkeiten zur Erforschung und Analyse der Ausbreitungsbedingungen.

Die globale Zusammenarbeit und der wissenschaftliche Austausch, den WSPR ermöglicht, unterstreichen seinen unschätzbaren Beitrag zur Funkgemeinschaft und zur wissenschaftlichen Forschung.

Wer mehr wissen möchte sei auf Wiki verwiesen.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Der Raspberry Pi

Ist ein kompakter und kostengünstiger Ein – Platinen – Computer, ursprünglich für Bildungszwecke entwickelt, wurde schnell von Technikbegeisterten und Bastlern weltweit erobert. Mit seiner Vielseitig- und Leistungsfähigkeit hat er sich in unzähligen Projekten und Anwendungen bewährt.

Die Idee für den Raspberry Pi entstand 2006 in Cambridge wo eine kleine Gruppe von Entwicklern um „Eben Upton“ ein kostengünstiges Gerät schaffen, das Schülern und Studenten den Zugang zu Programmierung und Computertechnik erleichtert. Im Februar 2012 wurde das erste Modell, der Raspberry Pi Model B, veröffentlicht und stieß sofort auf enormes Interesse.

Den Raspberry Pi gibt es in verschiedenen Modellen, die sich in Leistung und Ausstattung unterscheiden. Die neuesten Modelle, wie der Raspberry Pi 4, verfügen über eine Quad-Core ARM Cortex-A72 CPU mit bis zu 1,5 GHz, 2GB, 4GB oder 8GB RAM, Gigabit-Ethernet und Dual-Band-WLAN, USB 3.0 und USB 2.0 Anschlüsse, 2 x HDMI-Ausgänge für Dual-Display-Betrieb und 40-Pin GPIO – General Purpose Input Output – Header für Erweiterungen.

Dank seiner Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit ist der Raspberry Pi für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet und wird weltweit in Schulen und Universitäten eingesetzt, um Schülern und Studenten Programmierung und Elektronik näherzubringen. Mit der Software wie Kodi kann der Raspberry Pi als leistungsstarkes Mediacenter verwendet werden, das Videos, Musik abspielt und Bilder hochauflösend darstellt.

Der Raspberry Pi findet Anwendung zur Steuerung von Smart-Home-Geräten und – Systemen, wie zur Beleuchtungssteuerung, Überwachungskameras oder Wetterstationen. Mit Sensoren, Motoren und Kameras ausgestattet, kann der Raspberry Pi als Gehirn für autonome Roboter eingesetzt werden. Mit Emulatoren wie RetroPie verwandelt sich der Raspberry Pi in eine Retro-Spielkonsole, die Klassiker aus den 80er und 90er Jahren zum Leben erwecken.

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Raspberry Pi ist die starke und engagierte Community, die ständig neue Projekte und Anleitungen in zahlreichen Foren, Blogs und YouTube-Kanäle veröffentlicht und bieten damit Unterstützung und Inspiration für Anfänger und erfahrene Nutzer. Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Zubehör, die den Funktionsumfang des Raspberry Pi erweitern, wie Kameramodule, Touchscreens, Sensoren, HATs – Hardware Attached on Top – und vieles mehr.

Der Raspberry Pi hat sich als revolutionäres Werkzeug für Bildung, Hobby wie den Amateurfunk und professionelle Anwendungen etabliert. Mit seiner erschwinglichen Preisgestaltung, der einfachen Handhabung und der Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten bietet er sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Technikern unzählige Möglichkeiten ihre kreativen Ideen zu verwirklichen.

Die Technik hinter dem Raspberry Pi kann als SDR Projekt mit einem SDR-Dongle als USB-Gerät eingesetzt werden, das als Funkempfänger fungiert um mit Programmen wie GQRX oder CubicSDR die empfangenen analogen Funksignale in digitale wandelt.

Die Funktion ist einfach: Der SDR-Dongle wird an einen USB-Port angeschlossen, kann durch eine geeignete Antenne ergänzt werden, um die Empfangsqualität zu verbessern. Danach wird das Betriebssystem wie Raspbian und anschließend die notwendigen Softwarepakete wie – RTL-SDR – eine Bibliothek für SDR-Dongles – und dann die SDR-Software wie GQRX installiert.

Wird die SDR-Software gestartet und so konfiguriert, dass sie den SDR-Dongle als Eingabegerät verwendet, um die Erfassung und Verarbeitung der empfangenen Funksignale zu ermöglichen. Mit der SDR-Software können verschiedene Frequenzbänder abgescannt und Signale visualisiert werden. Die Software bietet Funktionen zur Demodulation und Analyse der empfangenen Signale, so dass der Nutzer verschiedene Arten von Funkkommunikation wie FM-Radio, Flugfunk, Amateurfunk usw. empfangen und abhören kann.

Der Einsatz eines Raspberry Pi mit einem SDR-Dongles ist eine kostengünstige Möglichkeit in die Welt des SDR einzutauchen und ermöglicht die Anpassung und Verarbeitung einer Vielzahl von Signalen, ohne dass Hardwareänderungen erforderlich sind. Das Projekt bietet eine spannende Gelegenheit mehr über Funktechnik, Signalverarbeitung und Softwareentwicklung zu lernen und zeigt, wie die Praxis des Amateurfunks das technische Bewusstsein und die Fähigkeiten der Funkamateure erweitert und vertieft.

In Verbindung mit KI ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, eine Kombination mit Potenzial wie Bild- und Objekterkennung mit Hilfe der Kameramodule. Mit KI Software kann der Raspberry Pi Objekte und Gesichter erkennen und kann in Sicherheitsanwendungen, Robotik oder Smart-Home-Systemen eingesetzt werden. Selbst Tür- Überwachungs-Systeme, das automatisch Personen erkennt und informiert, wenn jemand vor der Tür steht.

Der Raspberry Pi kann mit Mikrofonen und KI-basierten Sprachverarbeitungs-Frameworks wie Google Assistant oder Amazon Alexa integriert werden, um Sprachbefehle zu verstehen und auszuführen. Der Sprachassistent kann Licht ein- und ausschaltet, Musik abspielen oder Wetterinformationen bereitstellen.

Mit Python und Bibliotheken wie TensorFlow oder PyTorch können maschinelle Lernmodelle werden auf dem Raspberry Pi entwickelt und ausgeführt. Ein System, das Pflanzenwachstum überwacht und vorhersagt, wann gegossen werden muss, basierend auf Sensorinformationen und maschinellem Lernen.

Der Raspberry Pi als Steuerzentrale für Roboter kann die KI-Algorithmen nutzen, um autonome Entscheidungen zu treffen wie Navigation, um sicher von A nach B zu gelangen. Der Raspberry Pi kann große Datenmengen sammeln und in KI-Algorithmen verwenden, um Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen wie ein Überwachungs-System, das Temperatur- und Feuchtigkeitsdaten analysiert, um vorherzusagen, wann ein Raum klimatisiert werden muss.

Mit TensorFlow Lite, eine abgespeckte Version von TensorFlow, die speziell für mobile und eingebettete Geräte wie den Raspberry Pi entwickelt wurde und OpenCV ist eine Open-Source-Bibliothek für Computer Vision vorhanden, die Bildverarbeitungsfunktionen bietet und gut mit dem Raspberry Pi kompatibel ist.
Edge Impulse ist eine Plattform die maschinelles Lernen für eingebettete Systeme zu entwickeln und zu implementieren. Die Kombination von Raspberry Pi und KI eröffnet eine neue Welt voller Möglichkeiten, ob für den Einsatz zu Hause, in Industrie oder in der Forschung bis hin zu Technologien von der Objekterkennung bis hin zur Sprachsteuerung.

Meine größte Hochachtung für die, die diese Entwicklung möglich machten.

Mehr Information auf Wiki.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Sehnsucht nach alten Zeiten?

Manchmal sitze ich spätabends oder in der Nacht an meinem Schreibtisch, umgeben von moderner Technik.

Dann erfasst mich ohne eigentlichen Grund eine tiefe Sehnsucht nach alten Zeiten, eine andere Zeit, eine Zeit, in der Amateurfunk mehr bedeutete als nur QSO fahren oder tippen auf der Tastatur, um das WebSDR zu aktivieren.

Damals, als die Welt noch nicht so vernetzt war, war mein Amateurfunk eine Tür zu fernen Welten und fremden Kulturen. Mit den selbst gebauten Kisten und einem einfachen Dipol konnte ich Stationen aus allen Ecken der Erde empfangen. Jedes QSO war ein kleines Erlebnis, ein kleines Abenteuer, eine Entdeckungsreise in die Welt nach da draußen. Ich fühlte mich irgendwie Teil dieses riesigen Netzwerks unbekannter Freunde, das sich über Länder und Ozeane erstreckte.

Die riesige Weltkarte über der Station mit den Zeitzonen, den exotischen Rufzeichen fremder Länder und den kleinen Fähnchen erreichter Verbindungen war Ansporn genug Nächte an der Station zu verbringen.

Für mich hatte der Amateurfunk immer etwas Magisches. Wie war es möglich, mit den wenigen Watt aus einer RL12P10, Anodenverlustleistung von 0,5 Watt, fremde Länder zu erreichen? Das Knistern im Empfänger, der spannende Aufbau einer CW-Verbindung mit einer weit entfernten Station und die Freude, wenn mein Signal von einem weit entfernten Funkfreund erwidert wurde. Diese Momente waren kleine Triumphe, die das Herz hat höher schlagen lassen.

Heute, im Zeitalter des Internets, scheint diese Art der Verbindung aus einer anderen Welt zu stammen. Doch genau das ist es, was manchmal wohl die Sehnsucht nach den alten Zeiten so stark aufkommen lässt. Es war eine Zeit, in der Geduld, Technikverständnis und Kreativität gefragt waren. Man konnte ja nicht einfach einen Transceiver oder Antenne kaufen, alles musste in mehrjähriger Bastelarbeit entwickelt und gebaut werden. Jedes QSO war ein Erfolgserlebnis, dass man am liebsten jedem unbeteiligten Menschen auf der Straße erzählt hätte.

Es war eine Zeit der gelebten Gemeinschaft. Nichts war wichtiger als ein wöchentlicher, später täglicher, OV Abend zum Leidwesen der Frauen der Oldtimer, die sich wöchentlich – unabhängig – von den Technik Jüngern – trafen. Eine, meine große Familie, mehr Wert als die eigene.

Gierig lauschten wir den Worten und den Ausführungen des technischen Referenten. Lernen von CW – die Prüfung bei der OPD im Nacken – war berauschend, etwas, was keiner der Normalbürger konnte.

Egal, wann man sich an die Station im ungeheizten Dachraum setzte, man konnte sicher sein, dass es irgendwo da draußen einen Funkamateur gibt, der bereit war, ein Gespräch zu führen, Hilfe anzubieten oder einfach nur zuzuhören.

Sah man bei unseren Radtouren durch die Lande irgendwo eine Amateur-Antenne, dann hat man dort geklingelt, wurde mit offenen Armen aufgenommen und mit Stolz das Shack gezeigt. Diese menschlichen Momente, die durch die Funkerei möglich wurden, hatten eine besondere Tiefe und besondere Ehrlichkeit.

Natürlich, die Welt hat sich weiter entwickelt und die Möglichkeiten der modernen Kommunikation sind beeindruckend. Ich selber habe ja diese Entwicklung ins Moderne betrieben. Doch, trotz aller Fortschritte, bleibt die Erinnerung an die alten Zeiten lebendig. Es war eine Zeit, in der jede Verbindung ein kleines Wunder war, ein Zeugnis der technischen Meisterschaft der Selbstbaukisten und der unstillbaren Neugier an der HF-Technik.

Verschlungen haben wir die Bücher von Diefenbach, der hervorragenden Literatur aus der DDR, Handbücher über aktuelle Rundfunktechnik und Zeitschriften wie Funkschau, Funktechnik, DL- QTC und QRV.

Vielleicht ist es gerade diese Mischung aus Nostalgie und menschlicher Wärme, die die Sehnsucht nach den alten Zeiten manchmal aufblitzten lässt, eine Ära, in der die Welt ein wenig zufriedener war und die Entdeckungen ein wenig wie ein Wunder empfunden wurden.

Manchmal, wenn ich so über die Frequenzen drehe, fühle ich mich wie ein Fossil einer anderen, der heutigen dynamischen Welt. Viele gute Freunde sind schon gegangen und SK – dann schweifen meine Gedanken ab und die Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse blitzen auf – ehrliche Freundschaften aus längst vergangenen Zeiten – rund 70 Jahre Amateurfunk haben doch Spuren hinterlassen.

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Deutschland-Rundspruch 7/2025, 8. KW

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 7/2025, 8. KW

Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 20. Februar 2025, 17:30 UTC. Die aktuelle Audiofassung gibt es auch als RSS-Feed unter https://www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschland-rundspruch und als mp3 unter https://www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3. Die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter https://www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/#c35494.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 7 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 8. Kalenderwoche 2025. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

– Teilnehmerzahlen am Amateurfunkdienst zeigen klar positiven Trend
UKW-Contest-Pokal 2024 – die glücklichen Gewinner
– SARTS schließt ihr 9V-QSL-Büro
AMSAT-HB feiert 60 Jahre erstes Satelliten-QSO
– Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
– Im Dialog mit dem Vorstand des DARC e.V.
– Aktuelle Conteste
und
– Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

Teilnehmerzahlen am Amateurfunkdienst zeigen klar positiven Trend
—————————————————————–
Die Teilnehmerzahlen am Amateurfunkdienst zeigen einen positiven Trend. Auf ihrer Webseite hat die Bundesnetzagentur die jährliche Statistik über die Teilnehmerzahlen am Amateurfunkdienst veröffentlicht. Nach Jahren des Rückgangs lässt sich nun eine deutliche Wende erkennen: Zum 31. Dezember 2024 gibt es 61 315 personengebundene Amateurfunkzulassungen – 579 mehr als im Vorjahr – 2023: 60 736 – und fast genauso viele wie 2022 – da waren es 61 139.
Von den insgesamt 61 315 Zulassungen entfallen 52 115 auf die Klasse A – 2023: 52 058 -, 8858 auf die Klasse E – 2023: 8678 – und 342 auf die neu eingeführte Klasse N. Hinzu kommen weitere Rufzeichenzuteilungen: Aktuell gibt es 2862 Clubstationsrufzeichen, 1432 für Relais und Baken, 18 Sonderzuteilungen gemäß §16 AFuV sowie 4854 Ausbildungsrufzeichen. Insgesamt wurden 70 481 Rufzeichen vergeben.
Ein noch deutlicherer Anstieg ist bei den Teilnehmerzahlen an den Amateurfunkprüfungen zu verzeichnen. Während im Jahr 2023 insgesamt 1578 Prüfungsteilnehmer registriert wurden, waren es 2024 bereits 2291 – ein Zuwachs von 713 Teilnehmern bzw. 45 %. Besonders die neu eingeführte Klasse N trug zur Steigerung bei: 483 Prüflinge nahmen an den Prüfungen teil, weitere 110 stiegen aus der Klasse N in die höheren Klassen E und A auf. Insgesamt erhielten 2010 Teilnehmer ein Amateurfunkzeugnis, gegenüber 1381 im Vorjahr – ein kräftiger Anstieg von 629 mehr ausgestellten Zeugnissen.
Die PDF-Datei mit der Statistik finden Sie auf der Webseite der Bundesnetzagentur [1].

UKW-Contest-Pokal 2024 – die glücklichen Gewinner
————————————————-
Auf der GHz-Tagung Dorsten am 15. Februar kamen die Gewinner des UKW-Contest-Pokals 2024 zur Ehrung auf die Bühne. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre Leistungen aus der Hand des DARC-Vorsitzenden Christian Entsfellner, DL3MBG, und dem Referent Conteste, Paul Schimanski, DF4ZL. Die Platzierungen der Gewinner lauten im Einzelnen wie folgt:
In der Pokalgruppe 1 – Einmann-Stationen – belegte DK1KC mit 8918 Punkten den ersten Platz, gefolgt von DK5EZ mit 8158 Punkten auf Platz 2. Den dritten Platz erreichte DG2SER mit 7858 Punkten. Bei den Mehrmann-Stationen – Pokalgruppe 2 – belegte DK0NA mit 9944 Punkten den ersten Platz, gefolgt von DM5D auf dem zweiten Platz mit 7522 Punkten und DF0MU mit 7047 Punkten auf Platz 3. In der dritten Pokalgruppe – das ist die OV-Wertung – siegte der OV Ilmenau (X30) mit 44461 Punkten. Der OV Vaterstetten (C01) belegte mit 36485 Punkten Platz 2. Platz 3 geht an den OV Rheine (N16) mit 31309 Punkten. Die Verleihung auf der GHz-Tagung als erste große DARC-Veranstaltung im Jahr ist immer ein „Happening“. An die Verleihung schlossen sich hochkarätige Vorträge aus der Welt des GHz-Funks an. Darüber berichten wir alsbald ausführlich an anderer Stelle. Die Ergebnisse des UKW-Contest-Pokals 2024 können Sie indes schon nachlesen – in der CQ DL 2/25 auf S. 71.

SARTS schließt ihr 9V-QSL-Büro
——————————
Die Singapore Amateur Transmitting Society, kurz SARTS, hat ihr 9V-QSL-Büro mit Wirkung vom 14. Februar geschlossen. Es werden keine QSL-Karten mehr angenommen. Das wurde kürzlich aus IARU-Kreisen bekannt. Weitere Informationen zum QSL-Büro-System in der IARU finden sich im Internet [2].

AMSAT-HB feiert 60 Jahre erstes Satelliten-QSO
———————————————-
Der erste Kontakt über einen Amateursatelliten fand am 10. März 1965 statt, als HB9RG und DL6EZA erfolgreich ein QSO über OSCAR III abschlossen. Zur Feier des 60. Jahrestages dieser historischen Leistung veranstaltet die AMSAT-HB vom 3. bis 16. März 2025 einen zweiwöchigen Wettbewerb. Anstatt eines klassischen Contests wird ein Wettbewerb durchgeführt, der die Betriebstechnik der Teilnehmer herausfordert.
Ziel ist es, DX-QSOs über LEO-, MEO- oder HEO-Satelliten zu erreichen – GEO-Satelliten sind von dem Wettbewerb ausgeschlossen. Die zehn am weitesten entfernten QSOs pro Teilnehmer werden in die Wertung aufgenommen.
Um faire Bedingungen zu schaffen, sind nur QSOs über LEO-, MEO- und HEO-Satelliten erlaubt. GEO-Satelliten (QO-100) sind daher vom Wettbewerb ausgeschlossen. Ausgenommen ist das QSO mit HB9RG am 10. März – dieses zählt 500 Punkte.
Die Bedingungen und Details finden Sie auf der Webseite der AMSAT-HB [3].

Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
——————————————-
Die Amateurfunktagung München ist nicht mehr allzu weit entfernt: Am 8. und 9. März werden wieder Hunderte von Fachleuten aus dem Bereich Kommunikation aus dem In- und Ausland an die Hochschule München pilgern, um spannende Fachvorträge zu hören. „Wir haben diesmal ein Programm so umfangreich wie noch nie, fast 40 Veranstaltungen werden die Wahl zur Qual machen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm, einige kommerzielle Händler, einen DXCC-Checkpoint und diverse ideelle Aussteller und Gruppen“, berichtet Rainer Englert, DF2NU. Für das leibliche Wohl sorgt eine geöffnete Kantine an beiden Tagen. Gastgeber der Amateurfunktagung ist Prof. Hiebel vom Lehrstuhl für Elektrotechnik. Die Amateurfunktagung findet an der Hochschule München, Lothstr. 64 statt. Den Tagungsflyer mit Vortragsprogramm finden Sie auf der DARC-Webseite [4].

Im Dialog mit dem Vorstand des DARC e.V.
—————————————-
Am Mittwoch, dem 19. März um 19 Uhr haben DARC-Mitglieder erneut die Möglichkeit, dem Vorstand des DARC e.V. ihre Fragen zu stellen. Auf dem Videokonferenzserver Treff.DARC treffen sich Christian Entsfellner, DL3MBG, Werner Bauer, DJ2ET, Ernst Steinhauser, DL3GBE, und Ronny Jerke, DG2RON, regelmäßig mit den Mitgliedern. Fragen können auch vorab per E-Mail gesendet werden [5]. Der Zugangslink ist in Kürze über die DARC-Webseite zu finden [6].

Aktuelle Conteste
—————–
21. bis 23. Februar: CQ World-Wide 160 m Contest
22. bis 23. Februar: REF-Contest, Bayerischer Bergtag und UBA DX Contest
23. Februar: HSC-Contest
24. Februar: RSGB FT4 Contest
1. bis 2 März. ARRL International DX Contest, DARC VHF-, UHF-Mikrowellenwettbewerb und Open Ukraine RTTY Championship
2. März: UBA Spring Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 2/25, S. 68 und 3/25, S. 66

Der Funkwetterbericht vom 18. Februar, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
————————————————————————–
Zunächst der Rückblick vom 11. bis 18. Februar: Die letzte Woche war durch ein täglich gestörtes Erdmagnetfeld geprägt [7]. 6 M-Flares und etwa 180 C-Flares repräsentierten die Sonnentätigkeit ausgehend von 12 Sonnenfleckenregionen [8]. Der solare Fluxindex stieg von 153 auf 185 Einheiten. Am 13. Februar gab es einen Mögel-Dellinger-Effekt durch einen M-Flare. Der Sonnenwind wehte meist mit über 500 Kilometern pro Sekunde und sorgte für tägliche k-Werte von 4 bis 5. Beim ARRL DX Contest am vergangenen Wochenende überraschten trotz des gestörten Erdmagnetfeldes interessante Ausbreitungsbedingungen. Der hohe planetarische k-Index erlaubt nur Rückschlüsse auf geomagnetische Störungen außerhalb der Polarlichtzone. Er ist ein Mittelwert von 13 Observatorien. In der Nacht zum Sonnabend öffneten die Bänder 160, 80 und 40 m sehr gut nach Nordamerika. Dafür waren auf den oberen Bändern die
Signale ziemlich leise und auroramoduliert. In der Nacht zum Sonntag herrschten schlechte Ausbreitungsbedingungen auf den unteren Bändern, während die oberen Bänder sehr geringe Dämpfung aufwiesen. Am Sonntagabend wiederum war die US-Ostküste auf 40 m noch vor dem dortigen Sonnenuntergang leicht erreichbar. Die deutsche V73WW-DXpedition auf den Marshall-Inseln war zwischen 40 und 10 m mit guten Signalen und exzellenter Betriebstechnik präsent.

Vorhersage bis 25. Februar:
NOAA prognostiziert Fluxwerte bis 200 Einheiten und nach dem 20. Februar ein ruhiges geomagnetisches Feld. Die Sonnenaktivität wird überwiegend von C-Flares und einzelnen M-Flares geprägt sein. M-Flares sind zu 45 Prozent wahrscheinlich. Wir erwarten weiterhin interessante DX-Bedingungen auf allen Kurzwellenbändern. Die für 3000 km Sprungentfernung geltende MuF2 beträgt nachts etwa 8 MHz, bei Sonnenaufgang 19 MHz, zwei Stunden später bereits 30 MHz, mittags über 30 MHz, bei Sonnenuntergang noch 29 MHz und zwei Stunden später noch 18 MHz. Referenztag war hier der 17. Februar [9]. Man sieht, dass alle oberen Kurzwellenbänder nach Sonnenaufgang schnell öffnen und bis kurz nach Sonnenuntergang benutzbar sind. Während der Dämmerungsphasen sind auf 40 und 30 Meter laute DX-Stationen präsent.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:54; Melbourne/Ostaustralien 19:52; Perth/Westaustralien 21:56; Singapur/Republik Singapur 23:16; Anchorage/Alaska 17:30; Johannesburg/Südafrika 03:54; Tokio/Japan 21:25; Honolulu/Hawaii 16:59; San Francisco/Kalifornien 14:56; Port Stanley/Falklandinseln 09:04; Berlin/Deutschland 06:17.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:34; San Francisco/Kalifornien 01:52; Sao Paulo/Brasilien 21:44; Port Stanley/Falklandinseln 23:16; Honolulu/Hawaii 04:30; Anchorage/Alaska 02:52; Johannesburg/Südafrika 16:48; Melbourne/Ostaustralien 09:15;
Auckland/Neuseeland 07:15; Berlin/Deutschland 16:24.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch – mit bundesweiter Relevanz – schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion@darc.de. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie hierfür Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!


Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Statistiken/2024.pdf
[2] www.iaru.org/on-the-air/qsl-bureau
[3] https://www.amsat-hb.org/hb9rg_trophy/hb9rg_trophy_2025_-_distance
[4] https://www.darc.de/der-club/distrikte/c/amateurfunktagung-muenchen
[5] vorstand@darc.de
[6] https://treff.darc.de/
[7] https://solen.info/solar/indices.html
[8] https://www.solarham.com
[9] http://digisonda.ufa.cas.cz
[dx] https://www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

[mail] Wenn Sie in Zukunft den Deutschland-Rundspruch nicht mehr von uns erhalten möchten, dann können Sie diesen jederzeit abmelden unter: https://lists.darc.de/mailman/listinfo/rundspruch

Mit freundlichen Grüßen
——————————————————–

Redaktion CQ DL
Deutscher Amateur-Radio-Club e. V.
Lindenallee 4
34225 Baunatal
Tel.: (05 61) 9 49 88-0
Fax: (05 61) 9 49 88-50
E-Mail: redaktion@darc.de
Web: https://www.darc.de
Vereinsregister Kassel, VR 1314
——————————————————–

Prädistortion

oder Vorverzerrung bei Leistungsstufen ist eine geniale Technik zur Verbesserung der Linearität von Leistungsstufen. Diese Vorverzerrung verbessert die Signalqualität und entfernt unerwünschte Interferenzen aus dem Ausgangssignal, dem Sendesignal.

Die Idee der Vorverzerrung besteht darin, das Eingangssignal so zu verändern, dass die immer vorhandenen Nichtlinearitäten einer Leistungsstufe kompensiert werden. Die Verzerrungen im Ausgangssignal einer Endstufe werden durch leistungsfähige Prozessoren analysiert und ein gegenphasiges Signal in Form einer Regelschleife dem Eingangssignal in Echtzeit hinzugefügt.

Unter Linearität bei Verstärkerstufen versteht man die Eigenschaft, dass das Ausgangssignal proportional zum Eingangssignal ist, d.h. wenn das Eingangssignal eine bestimmte Änderung erfährt, das Ausgangssignal eine proportionale Änderung in der gleichen Richtung und dem gleichen Verhältnis erfährt. In der Praxis bedeutet es, dass das Verhältnis des Ausgangssignales zum Eingangssignal konstant ist und die Verstärkung über den gesamten Betriebsbereich des Verstärkers stabil bleibt. Eine lineare Verstärkung ist wichtig in Anwendungen wie der Audioverstärkung, der Hochfrequenztechnik und rauscharmen Kommunikationssystemen um nichtlineare Effekte zu vermeiden, die die Signalqualität verfälschen.

Intermodulationsprodukte entstehen bei Leistungsstufen durch die Mischung von zwei oder mehr Signalen unterschiedlicher Frequenz. Diese Produkte sind unerwünscht weil sie zusätzliche Frequenzen erzeugen und das Ausgangssignal verfälschen. Die häufigsten Intermodulationsprodukte sind die Summe und Differenz der ursprünglichen Frequenzen, sowie deren Vielfache. Nehmen wir bzw. nur zwei Frequenzen f1 und f2 und betrachten die entstehenden Intermodulationsprodukte: f1 + f2, f1 – f2, 2f1, 2f2, 2f1 – f2, 2f2 – f1. Diese Intermodulationsprodukte verursachen Störungen und beeinflussen die Leistung eines Audio – oder Hochfrequenz Verstärkern.

Die Technik der Vorverzerrung wird heute in modernen Mobilfunk-Basisstationen verwendet um die Effizienz und Linearität der Hochfrequenzverstärkern zu verbessern. Im NF-Bereich wird die Methode in Audioverstärkern eingesetzt, um Verzerrungen zu minimieren und die Klangqualität zu verbessern. Dabei passt sich die Prädistortion dynamisch den aktuellen Betriebsbedingungen an.

Leistungsstufen mit Prädistortion werden zunehmend auch im Amateurbereich, im Rundfunk und in militärischen Anwendungen eingesetzt um die Effizienz und Reichweite der Übertragung erheblich zu vergrößern. Durch die Reduzierung der Verzerrungen im Ausgangssignal wird eine klarere und bessere Signalübertragung möglich.
Durch die Verringerung unerwünschter Harmonischer werden Intermodulationsprodukte verringert. Diese Technik wird zunehmend auch von Amateurfunkern genutzt, um die Linearität und Effizienz ihrer Endstufen zu verbessern.

Ein Beispiel sind Hüllkurven- und digitale Endstufen, um die Signalstärke zu erhöhen und Verzerrungen zu minimieren. Dazu gehören Firmen wie FlexRadio, Expert Linears mit der Expert 1K-FA, die allerdings enorme Probleme mit den Potis für die Ruhestromeinstellung hat. Weitere Firmen sind Yaesu und Elecraft.

Wer mehr wissen will sei auf den Beitrag über die Messung an Leistungsstufen verwiesen.
oder auch der Beitrag des DARC: „Problemzone Sender Endstufen“.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Der Verkürzungsfaktor in der HF- Technik

beschreibt das Verhältnis der Wellenlänge eines Signals in einer Leitung im Verhältnis zur Wellenlänge desselben Signals im freien Raum und ist daher ein Maß für die Verkleinerung der Wellenlänge in der Leitung. Er ist immer kleiner 1 aufgrund der Dielektrizitätskonstanten Dk des umgebenden Materials.

Die genaue Kenntnis des vk ist entscheidend für die Dimensionierung der Länge von Übertragungsleitungen um eine exakte Impedanz am Eingang einer Leitung zu gewährleisten, weil falsche Impedanzen zu Übertragungsverlusten nach der Beziehung P = Pv (1- r zum Quadrat) führen, mit Pv als verfügbare Leistung der Quelle – eine Eigenschaft einer Quelle – und r als Reflexionsfaktor, der hier allerdings eine völlig andere Bedeutung hat als der Reflexionsfaktor einer Leitung mit TEM Wellen.

Da es einen einfachen Zusammenhang zwischen Lichtgeschwindigkeit c und den Konstanten MyNull und EpsilonNull gibt, kann der Verkürzungsfaktor einfach aus der Beziehung
vk = 1 : Wurzel aus Epsilon r berechnet werden, mit Epsilon r als relative Dielektrizitätskonstante.
Die Dk von Luft ist nahe 1 und ergibt einen vk = 0.9997, d.h. er kann in der Praxis vernachlässigt werden kann.

Wellenleiter wie Zweidrahtleitungen und Koaxialkabel haben einen von 1 stark abweichenden Verkürzungsfaktor, weil die Materialien wie Teflon oder Polyethylen eine Dk von 2,25 haben, das ergibt einen Verkürzungsfaktor von etwa vk = 0.67.

Der Verkürzungsfaktor vk beeinflusst auch die physikalische Länge von Antennen wie bei einem Dipol, der in Wasser betrieben wird. Seine Länge reduziert sich von 2 mal 27 m um 1/9 auf 2 mal 3 m, weil die relative Dk von Wasser 81 ist.

Bei einer Zweidraht- oder Mehrdrahtleitung hängt der vk auch vom Abstand der Drähte und dem verwendeten Dielektrikum zwischen den Leitern ab. In vielen Anwendungen wird Luft als Dielektrikum verwendet und die Wellenlänge eines Signals in einer Zweidrahtleitung in Luft ist daher identisch mit der im freien Raum.

Bei anderen Materialien als Dielektrikum ist der Verkürzungsfaktor dann kleiner 1. Bei speziellen Anwendungen und genaueren Berechnungen muss der exakte Wert der Dk des verwendeten Materials bekannt sein – wie bei der früher verwendeten Lambda-Halbe Umwegschleife zur Transformation von 240 auf 60 Ohm im Fernsehbereich oder heutigen Phased-Array-Technologien in der Radar Technik für die schnelle Verfolgung von Zielen ohne das die Antenne bewegt werden muss.

Bei der Konstruktion von Filtern mit Koax-Kabeln und Resonatoren mit Stichleitungen wird der vk verwendet um die resonanten Frequenzen und die Abmessungen der Struktur zu bestimmen. Er ist dann entscheidend für die Abstimmung und Effizienz der Bauteile.

In Frequenzweichen bei höheren Frequenzen, wie in der Satellitenkommunikation und Radartechnik, ist der Verkürzungsfaktor vk enorm wichtig, um die Phasenverschiebungen und die Frequenzantwort der Schaltkreise präzise zu steuern. Dazu gehören auch Antennenanlagen im Kurzwellen Bereich bei denen die Phasenlage wichtig ist um bestimmte Richtwirkungen zu erzielen.

Der Verkürzungsfaktor in der Hochfrequenztechnik ist daher immer ein zu beachtender Parameter, der Einfluss auf die Länge, Impedanz und Effizienz von Übertragungsleitungen hat.
Ein genaues Verständnis des vk ermöglicht Ingenieuren, präzise und leistungsfähige HF-Systeme zu entwerfen. Das Wissen über den Verkürzungsfaktor trägt zur Optimierung von Antennen, Filtern, Resonatoren und vielen anderen Anwendungen bei.

Wer mehr wissen möchte sei auf meinen Beitrag über Anpassung mit Stichleitungen verwiesen.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Funken im Orient

Bekannt ist, dass die NASA u.a. Raumfahrt mit enormem Aufwand betreiben. Doch weniger bekannt ist es, dass auch die Vereinigten Arabischen Emirate – VAE – , die nicht in unserem Fokus liegen und als rückständig betrachtet werden, in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte in der Weltraumforschung gemacht haben. Enorme Investitionen hat die VAE zu einem bedeutenden Akteur in der Raumfahrt gemacht und haben zielsicher erkannt, dass die Raumfahrt nicht nur wissenschaftliche und technologische Fortschritte ermöglicht, sondern auch wirtschaftliche und geopolitische Vorteile bringt.

Ein Meilenstein der VAE war die Gründung des „Mohammad bin Rashid Space Centre“ im Jahr 2006. Das MBRSC ist für die Planung und Durchführung von Raumfahrtmissionen verantwortlich und hat bereits mehrere erfolgreiche Projekte durchgeführt, wie die Marsmission „Hope Probe“, die im Juli 2020 gestartet wurde und im Februar 2021 den Mars erreichte. Sie sendet Daten über die Mars Atmosphäre und das Klima. Ergänzend dazu gibt es ein bemerkenswertes Projekt, das „Mars Science City“, ein riesiges Forschungszentrum, das die Bedingungen auf dem Mars auf der Erde simulieren kann und Wissenschaftlern und Ingenieuren die Möglichkeit gibt, Technologien und Systeme zu entwickeln und zu testen, die für zukünftige bemannte Marsmissionen erforderlich sind.

Die Entfernung zwischen Mars und Erde variiert aufgrund seiner stark elliptischen Umlaufbahn. Die Variation der Entfernung ist etwa 54,6 zu 401 Millionen Kilometer – daraus ergibt sich eine Freiraumdämpfung von 250 bis 270.8 dB – siehe meinen Beitrag über Freiraumdämpfung – eine gewaltige Herausforderung für die HF-Ingenieure und Wissenschaftler der VAE um das extrem schwache Signal auf der Erde zu analysieren. Das ist nur möglich mit parametrischen, rauscharmen Systemen und im Satellit mit effektiven HF-Leistungsstufen.

Im September 2019 haben die VAE eine Raumfahrtmission durchgeführt und dabei wurde der erste Emirats-Astronaut, Hazzaa AlMansoori zur Internationalen Raumstation geschickt – ein historischer Moment für die Emirate und ein Beweis für ihre überragenden, technischen Fähigkeiten nicht nur in dieser Sparte. Ein wichtiger Akteur der VAE ist die „United Arab Emirates Space Agency“, die 2014 gegründet wurde. Die UAESA ist für die Regulierung und Förderung der Raumfahrtechniken verantwortlich. Sie arbeitet eng mit internationalen Partnern zusammen, um den Austausch von Wissen und Technologien zu fördern und haben gewaltige Summen in den Aufbau einer eigenen Satellitenindustrie investiert. Der erste Satellit, DubaiSat-1, wurde 2009 gestartet. Seitdem wurden mehrere weitere Satelliten ins All geschickt, darunter DubaiSat-2, KhalifaSat und YahSat. Diese Satelliten dienen der Erdbeobachtung, Kommunikation und Navigation.

Die VAE arbeiten eng mit Raumfahrtagenturen und Unternehmen aus verschiedenen Ländern zusammen, darunter die NASA, die Europäische Weltraumorganisation und die Japan Aerospace Exploration Agency. Diese Kooperationen ermöglichen den Austausch von Wissen, Technologien und Ressourcen und sind Teil einer umfassenderen, zukunftsweisenden Strategie zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Förderung von Wissenschaft und Technologie. Die Regierung der VAE hat messerscharf erkannt, dass die Abhängigkeit von Öl und Gas langfristig nicht nachhaltig ist und investiert daher in zukunftsweisende Branchen wie die Raumfahrt.

Bemerkenswert ist das Durchschnittsalter der Wissenschaftler und Ingenieure in den VAE, es liegt unter 30, mit einem hohen Anteil an wissenschaftlich bestens ausgebildeten Frauen, die beeindruckende Fortschritte in der Raumfahrt und sich als bedeutende Akteure auf diesem Gebiet einen Namen gemacht haben. Ihre weitsichtigen Projekte und internationalen Kooperationen zeigen, dass die VAE wild entschlossen sind, eine führende Rolle in der globalen Raumfahrtgemeinschaft zu bewerkstelligen.

Funkamateure in Saudi-Arabien sind in der „Nationale Vereinigung der Funkamateure – Saudi Amateur Radio Society (SARS)“ zusammen geschlossen. Diese Organisation wurde 2015 gegründet und hat ihren Sitz in Riad. Die SARS fördert den Amateurfunk, organisiert Wettbewerbe und bietet umfangreiche, von Wissenschaftlern unterstütze, technische Pflicht-Programme mit höchstem Stellenwert schon in den Grundschulen an. Sie ist Mitglied der international Amateur Radio Union – IARU – und vertritt die Interessen der saudi-arabischen Funkamateure auf internationaler Ebene.

Seit kurzem haben FA Zugang zum 50 MHz Band, was ihnen neue Möglichkeiten eröffnet. Saudi-Arabien verwendet die Rufzeichen Blöcke HZA – HZZ, 7Z und 8Z und sind spezifisch für den Amateurfunk in den VAE. Mitglieder der saudischen Königsfamilie waren Funkamateure wie König Fahd von Saudi-Arabien, Rufzeichen – HZ1AA – und Prinz Talal von Saudi-Arabien unter SU1VN/P, beide in CW.

Sämtliche in den VEA verantwortlichen Minister sind mehr als gut ausgebildet, haben akademische Abschlüsse so wie der 34-jährige Staatsminister für Technik, KI und digitale Wirtschaft „Omar bin Sultan Al Olama“ der einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre von der American University in Dubai und einen Master in Projektmanagement von der University of Manchester hat.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Deutschland-Rundspruch 6/2025, 7. KW

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 6/2025, 7. KW

Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 13. Februar 2025, 17:30 UTC. Die aktuelle
Audiofassung gibt es auch als RSS-Feed unter https://www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschland-rundspruch und als mp3 unter
https://www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3. Die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter
https://www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/#c35494.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende
des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 6 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 7. Kalenderwoche 2025. Diesmal haben wir
Meldungen zu folgenden Themen:

– Überhorizontradar aus China auf 40 m
IARU begrüßt mit der LCAS aus Libyen neuen Mitgliedsverband
– Erste Vorstandssitzung im Amateurfunkzentrum im neuen Jahr
– Vortrag über den aktuellen Status des Hamnets
– Rundfunkmacher feiern Welttag des Radios
– 45. GHz-Tagung am 15. Februar
– Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
– Aktuelle Conteste
und
– Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

Überhorizontradar aus China auf 40 m
————————————
Am 6. Februar tauchte in den Abendstunden auf 40 m ein Radar – vermutlich aus China – auf. Dieses mit zehn Sweeps pro Sekunde über
einen extrem weiten Teil des Bands sendende Überhorizontradar, kurz OTHR, führt zu einer starken Beeinträchtigung des Funkbetriebs.
Zuerst wurde nur ein Block von 7028 bis 7188 kHz, später zwei Blöcke (6980 bis 7120 kHz) festgestellt. Wer nicht über ein
breitbandiges SDR-Wasserfall-Display verfügt, könnte dieses für eine lokale Störung halten. Darüber informiert Harald Geier, DL9NDW,
Leiter Referat Intruder Monitoring im DARC.

IARU begrüßt mit der LCAS aus Libyen neuen Mitgliedsverband
———————————————————–
Die IARU freut sich, einen neuen Mitgliedsverband begrüßen zu dürfen – die Libyan Communications Amateur Society, kurz LCAS, aus
Tripolis, Libyen. Eine entsprechende Abstimmung wurde einstimmig angenommen. Die Kontaktdaten sind auf der Liste der
IARU-Mitgliedsgesellschaften aufgenommen worden [1]. Darüber berichtet die IARU-Region 1 auf ihrer Webseite.

Erste Vorstandssitzung im Amateurfunkzentrum im neuen Jahr
———————————————————-
Auf der Vorstandssitzung des DARC e.V. hat sich der Vorstand am 8. Februar mit Vertretern aus dem Amateurrat im Amateurfunkzentrum
Baunatal getroffen und über wichtige Themen des Clubs diskutiert. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die
Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre DARC am 30. August, die HAM RADIO vom 27. bis 29. Juni und Ehrungen im Club. Auch über die
Anschaffung einer Solaranlage in Baunatal wurde gesprochen und der aktuelle Sachstand der Mitgliederverwaltung Netxp-Verein wurde
erörtert. Weitere Detailfragen bespricht der Vorstand in seiner wöchentlichen Telefonkonferenz und einmal im Monat im Gespräch mit
den Amateurräten.

Vortrag über den aktuellen Status des Hamnets
———————————————
Auf der FOSDEM hat der DARC-VUS-Referent Jann Traschewski, DG8NGN, einen Vortrag über den aktuellen Status des Hamnets gehalten. Der
Vortrag in englischer Sprache kann als Video auf der FOSDEM-Webseite abgerufen werden [2]. Die FOSDEM, ein großes europäisches
Treffen von Open-Source-Entwicklern, fand am 1. und 2. Februar in Brüssel statt.

Rundfunkmacher feiern Welttag des Radios
—————————————-
Auch in diesem Jahr würdigt die UNESCO wieder am 13. Februar die nach wie vor hohe gesellschaftliche Bedeutung des Rundfunks mit dem
„Welttag des Radios“, in diesem Jahr unter dem Motto „Radio und Vertrauen“. Vertrauen in authentische Nachrichten ist in Zeiten
allgegenwärtiger Falschinformation und Zensur von erheblicher Bedeutung für die Menschheit. Gerade das Kurzwellen-Radio ist nach wie
vor eine der wenigen Möglichkeiten, korrekte und unzensierte Informationen in Länder zu tragen, in denen es keine freie Presse mehr
gibt. Auch die Funkamateure tragen mit dazu bei, das technische Wissen über Gerätschaften und das Verhalten von elektromagnetischen
Wellen zu vermitteln und lebendig zu erhalten. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2015 auch RADIO DARC ins Leben gerufen. Die Redaktion
sieht es als Ehre und Aufgabe an, diesem Ideal einer freien, unzensierten Meinungsverbreitung zu folgen sowie mit ihrem
Programmangebot Bildung und Wissenschaft unter die Menschen zu bringen.
Der „Welt-Radiotag“ wurde erstmals 2012 gefeiert, nachdem er von der Generalkonferenz der Organisation der Vereinten Nationen für
Bildung, Wissenschaft und Kultur ausgerufen worden war. Anschließend wurde er von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als
„Internationaler Gedenktag“ verabschiedet. Nach wie vor gilt das Radio im weltweiten Maßstab als das preisgünstigste und
weitreichendste Massenmedium. Darüber berichtet Rainer Englert, DF2NU, von RADIO DARC.

45. GHz-Tagung am 15. Februar
—————————–
Am Samstag, den 15. Februar findet die 45. GHz-Tagung an der VHS Dorsten statt. Zeitrahmen für die Veranstaltung ist 9 bis 16:30
Uhr. Die Adresse der Volkshochschule lautet: Bildungszentrum Maria Lindenhof, Im Werth 6, 46282 Dorsten. Das Tagungsprogramm kann
neben weiteren Informationen auf der Veranstaltungswebseite abgerufen werden [3].

Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
——————————————-
Die Amateurfunktagung München ist nicht mehr allzu weit entfernt: Am 8. und 9. März werden wieder Hunderte von Fachleuten aus dem
Bereich Kommunikation aus dem In- und Ausland an die Hochschule München pilgern, um spannende Fachvorträge zu hören. „Wir haben
diesmal ein Programm so umfangreich wie noch nie, fast 40 Veranstaltungen werden die Wahl zur Qual machen. Dazu gibt es ein
Rahmenprogramm, einige kommerzielle Händler, einen DXCC-Checkpoint und diverse ideelle Aussteller und Gruppen“, berichtet Rainer
Englert, DF2NU. Für das leibliche Wohl sorgt eine geöffnete Kantine an beiden Tagen. Gastgeber der Amateurfunktagung ist Prof.
Hiebel vom Lehrstuhl für Elektrotechnik. Die Amateurfunktagung findet an der Hochschule München, Lothstr. 64 statt. Den Tagungsflyer
mit Vortragsprogramm finden Sie auf der DARC-Webseite [4].

Aktuelle Conteste
—————–
15. bis 16. Februar: ARRL International DX Contest
19. Februar: AGCW-DL Schlackertastenabend
21. bis 23. Februar: CQ World-Wide 160 m Contest
22. bis 23. Februar: REF-Contest, Bayerischer Bergtag und UBA DX Contest
23. Februar: HSC-Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL
2/25, S. 68.

Der Funkwetterbericht vom 11. Februar, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
————————————————————————–
Zunächst der Rückblick vom 4. bis 11. Februar:
Das Sonnenfleckencluster mit der sehr aktiven Region 3981 hat im Berichtszeitraum für 22 M-Flares und über 200 C-Flares gesorgt. Nun
hat es über den westlichen Rand die uns zugewandte Sonnenseite verlassen. Der solare Fluxindex verringerte sich von 213 auf 159
Einheiten. Der Zustand der Ionosphäre blieb, subjektiv gesehen, unverändert DX-freundlich. Die für 3000 km geltende MuF2 betrug bei
Sonnenaufgang knapp 12 MHz, mittags 30 MHz, bei Sonnenuntergang etwa 24 MHz und nachts etwa 8 MHz, Referenztag war hier der 10.
Februar. Das geomagnetische Feld war bis zum 7. Februar nahezu ungestört. Am 8. und vor allem am 9. Februar sorgte intensiver
Sonnenwind für ein unruhiges bis stark gestörtes Erdmagnetfeld.
Die Ausbreitungsbedingungen waren auf allen Kurzwellenbändern gut. Die Logs vom Contestwochenende zeigten auch ausgeglichene
QSO-Zahlen auf allen Bändern.

Vorhersage bis 18. Februar:
Laut NASA erwarten wir eine leicht steigende Sonnenaktivität, wobei der solare Fluxindex bis auf etwa 185 Einheiten steigen wird.
Die Wahrscheinlichkeit für M-Flares beträgt 55 Prozent. Dazu tragen drei ehemals aktive Sonnenfleckengruppen bei, die gegenwärtig am
östlichen Sonnenrand wieder erscheinen. Bis zum 16. Februar wird eine überwiegend hohe Aktivität des geomagnetischen Feldes
erwartet, da sich zwei große koronale Löcher in geoeffektiver Position befinden. Wir erwarten k-Werte zwischen 3 und 5.
Dennoch werden alle Kurzwellenbänder wieder gut offen sein. Beim bevorstehenden ARRL International DX CW Contest ist die Ausbreitung
im 10-m-Band bei gestörter Aurorazone beeinträchtigt.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:46; Melbourne/Ostaustralien 19:44; Perth/Westaustralien 21:50; Singapur/Republik Singapur
23:16; Anchorage/Alaska 17:50; Johannesburg/Südafrika 03:49; Tokio/Japan 21:32; Honolulu/Hawaii 17:04; San Francisco/Kalifornien
15:04; Port Stanley/Falklandinseln 08:51; Berlin/Deutschland 06:31.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:25; San Francisco/Kalifornien 01:44; Sao Paulo/Brasilien 21:49; Port
Stanley/Falklandinseln 23:30; Honolulu/Hawaii 04:27; Anchorage/Alaska 02:32; Johannesburg/Südafrika 16:54; Melbourne/Ostaustralien
09:23; Auckland/Neuseeland 07:23; Berlin/Deutschland 16:11.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL.
Meldungen für den Rundspruch – mit bundesweiter Relevanz – schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per
E-Mail ausschließlich an redaktion@darc.de. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet
Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und
abmelden. Bitte bewahren Sie hierfür Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!


Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] https://www.iaru.org/reference/member-societies
[2] https://fosdem.org/2025/schedule/event/fosdem-2025-6523-hamnet-status-update
[3] http://ghz-tagung.de/
[4] https://www.darc.de/der-club/distrikte/c/amateurfunktagung-muenchen
[5] https://solen.info/solar/indices.html
[6] https://www.solarham.com
[7] http://digisonda.ufa.cas.cz
[dx] https://www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

[mail] Wenn Sie in Zukunft den Deutschland-Rundspruch nicht mehr von uns erhalten möchten, dann können Sie diesen jederzeit abmelden
unter: https://lists.darc.de/mailman/listinfo/rundspruch

Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
Redaktion CQ DL

Deutscher Amateur-Radio-Club e. V.
Lindenallee 4
34225 Baunatal
Tel.: (05 61) 9 49 88-0
Fax: (05 61) 9 49 88-50
E-Mail: redaktion@darc.de
Web: https://www.darc.de
Vereinsregister Kassel, VR 1314