Koaxkabel

war in den frühen Tagen des Amateurfunks – im Bereich der Kurzwellen als Antennenzuleitung – die erste Wahl, weil das Augenmerk auf resonante Antennen lag, deren niederen Impedanz bei der Serienresonanz in der Nähe des Wellenwiderstandes der verwenden Kabel liegt. Antennen wie W3DZZ, G5RV, ZS6BKW, FD4, der Langdraht usw. waren die bevorzugten Antennenformen, die teilweise mit aller Gewalt – durch Einfügen von konzentrierten Elementen in die Antenne – auf Resonanz gequält wurden, wie die W3DZZ.

Amateure – ganz allgemein – haben dann entdeckt, dass bei Fehlanpassungen zusätzliche Verluste durch Stehwellen entstehen und es wurden immer verlustärmere Koaxkabel favorisiert.

Erst relativ spät entdeckten dann die Amateure die Vorteile der Zweidrahtleitung und ersetzten die klobigen Koaxialkabel. Eine 600 Ohm ZDL hat bei 3 MHz etwa 0,1 dB/100 m, bei 10 MHz etwa 0,2 dB/100 m und bei 30 MHz etwa 0,4 dB/100 m Dämpfung. Im Vergleich haben Koaxkabel bei 50 MHz etwa 2-3 dB/100 m, bei 100 MHz etwa 3-5 dB/100 m, bei 400 MHz etwa 7-9 dB/100 m, bei 1 GHz etwa 12-15 dB/100 m und 2 GHz etwa 18-22 dB/100 m.

Hauptvorteil des Koaxialkabels ist die höhere Störfestigkeit, während eine ZDL anfälliger ist für Störungen, weil die parallelen Drähte als Antenne wirken können.
Koaxialkabel bieten außerdem eine größere Frequenz-Bandbreite, sind mechanisch robuster, dafür aber relativ schwer, was bei einem Dipol zu erheblichen Kräften in den Abspann Seilen sorgt.

Koaxkabel sind einfacher zu verlegen und es gibt eine Vielzahl von Steckern und Verbindungen, während jeder Amateur seine eigene Lösung für den Anschluss der ZDL finden muss. Koaxkabel sind anfällig gegen Feuchtigkeit bis hin zur Unbrauchbarkeit.

Die Nutzung von Koaxialkabeln als Antennenzuleitung auf den kurzen Wellen hat im Amateurfunk wenig Vorteile, während im Profi Bereich bei den Rundfunk- und Fernseh-Sendern immer noch Koaxkabel – Gas gefüllt – vorrangig sind um die großen Leistungen zu übertragen, dennoch werden in Hochleistungs – Sende-Anlagen in zunehmenden Maße Reusen Leitungen für Leistungen im Mega Watt Bereich und bei großer Entfernung zwischen Sender Einheit und Antenne, eingesetzt.

Koaxkabel sind asymmetrisch gegen Masse, während eine ZDL symmetrisch gegen Masse betrieben wird. Um störende Mantelwellen zu vermeiden, ist dem Übergang von asymmetrisch zu symmetrisch besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Im Amateurbereich werden gerne Ringkerne mit ihren nichtlinearen Eigenschaften und den für den Amateur unübersichtlichen Impedanz Verhältnissen favorisiert, obwohl es weitaus bessere Möglichkeiten gibt.
Diese Balune mit Ringkernen funktionieren in einer Antennenanlage gut, während sie in einer anderen total versagen, weil deren elektrische Eigenschaften maßgeblich von den Impedanzen an den Ein- und Ausgangsklemmen abhängen. Deshalb funktionieren auch keine Kochrezepte über eine angeblich überragende Wickeltechnik oder gekaufte mit Angaben wie: 50 auf 200 Ohm, usw.
Es geht auch ohne Balun – besser – durch die Wahl einer geeigneten Schaltungsanordnung, weil jeder Balun im aktiven Teil einer Antennenanlage deren Funktion katastrophal einschränkt.

Wer mehr wissen will, sei auf den Beitrag über symmetrische Antennenkoppler von HB9AWJ verwiesen.

Dr. Walter Schau, DL3LH

Veröffentlicht in Allgemein.

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