Bekannt ist, dass die NASA u.a. Raumfahrt mit enormem Aufwand betreiben. Doch weniger bekannt ist es, dass auch die Vereinigten Arabischen Emirate – VAE – , die nicht in unserem Fokus liegen und als rückständig betrachtet werden, in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte in der Weltraumforschung gemacht haben. Enorme Investitionen hat die VAE zu einem bedeutenden Akteur in der Raumfahrt gemacht und haben zielsicher erkannt, dass die Raumfahrt nicht nur wissenschaftliche und technologische Fortschritte ermöglicht, sondern auch wirtschaftliche und geopolitische Vorteile bringt.
Ein Meilenstein der VAE war die Gründung des „Mohammad bin Rashid Space Centre“ im Jahr 2006. Das MBRSC ist für die Planung und Durchführung von Raumfahrtmissionen verantwortlich und hat bereits mehrere erfolgreiche Projekte durchgeführt, wie die Marsmission „Hope Probe“, die im Juli 2020 gestartet wurde und im Februar 2021 den Mars erreichte. Sie sendet Daten über die Mars Atmosphäre und das Klima. Ergänzend dazu gibt es ein bemerkenswertes Projekt, das „Mars Science City“, ein riesiges Forschungszentrum, das die Bedingungen auf dem Mars auf der Erde simulieren kann und Wissenschaftlern und Ingenieuren die Möglichkeit gibt, Technologien und Systeme zu entwickeln und zu testen, die für zukünftige bemannte Marsmissionen erforderlich sind.
Die Entfernung zwischen Mars und Erde variiert aufgrund seiner stark elliptischen Umlaufbahn. Die Variation der Entfernung ist etwa 54,6 zu 401 Millionen Kilometer – daraus ergibt sich eine Freiraumdämpfung von 250 bis 270.8 dB – siehe meinen Beitrag über Freiraumdämpfung – eine gewaltige Herausforderung für die HF-Ingenieure und Wissenschaftler der VAE um das extrem schwache Signal auf der Erde zu analysieren. Das ist nur möglich mit parametrischen, rauscharmen Systemen und im Satellit mit effektiven HF-Leistungsstufen.
Im September 2019 haben die VAE eine Raumfahrtmission durchgeführt und dabei wurde der erste Emirats-Astronaut, Hazzaa AlMansoori zur Internationalen Raumstation geschickt – ein historischer Moment für die Emirate und ein Beweis für ihre überragenden, technischen Fähigkeiten nicht nur in dieser Sparte. Ein wichtiger Akteur der VAE ist die „United Arab Emirates Space Agency“, die 2014 gegründet wurde. Die UAESA ist für die Regulierung und Förderung der Raumfahrtechniken verantwortlich. Sie arbeitet eng mit internationalen Partnern zusammen, um den Austausch von Wissen und Technologien zu fördern und haben gewaltige Summen in den Aufbau einer eigenen Satellitenindustrie investiert. Der erste Satellit, DubaiSat-1, wurde 2009 gestartet. Seitdem wurden mehrere weitere Satelliten ins All geschickt, darunter DubaiSat-2, KhalifaSat und YahSat. Diese Satelliten dienen der Erdbeobachtung, Kommunikation und Navigation.
Die VAE arbeiten eng mit Raumfahrtagenturen und Unternehmen aus verschiedenen Ländern zusammen, darunter die NASA, die Europäische Weltraumorganisation und die Japan Aerospace Exploration Agency. Diese Kooperationen ermöglichen den Austausch von Wissen, Technologien und Ressourcen und sind Teil einer umfassenderen, zukunftsweisenden Strategie zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Förderung von Wissenschaft und Technologie. Die Regierung der VAE hat messerscharf erkannt, dass die Abhängigkeit von Öl und Gas langfristig nicht nachhaltig ist und investiert daher in zukunftsweisende Branchen wie die Raumfahrt.
Bemerkenswert ist das Durchschnittsalter der Wissenschaftler und Ingenieure in den VAE, es liegt unter 30, mit einem hohen Anteil an wissenschaftlich bestens ausgebildeten Frauen, die beeindruckende Fortschritte in der Raumfahrt und sich als bedeutende Akteure auf diesem Gebiet einen Namen gemacht haben. Ihre weitsichtigen Projekte und internationalen Kooperationen zeigen, dass die VAE wild entschlossen sind, eine führende Rolle in der globalen Raumfahrtgemeinschaft zu bewerkstelligen.
Funkamateure in Saudi-Arabien sind in der „Nationale Vereinigung der Funkamateure – Saudi Amateur Radio Society (SARS)“ zusammen geschlossen. Diese Organisation wurde 2015 gegründet und hat ihren Sitz in Riad. Die SARS fördert den Amateurfunk, organisiert Wettbewerbe und bietet umfangreiche, von Wissenschaftlern unterstütze, technische Pflicht-Programme mit höchstem Stellenwert schon in den Grundschulen an. Sie ist Mitglied der international Amateur Radio Union – IARU – und vertritt die Interessen der saudi-arabischen Funkamateure auf internationaler Ebene.
Seit kurzem haben FA Zugang zum 50 MHz Band, was ihnen neue Möglichkeiten eröffnet. Saudi-Arabien verwendet die Rufzeichen Blöcke HZA – HZZ, 7Z und 8Z und sind spezifisch für den Amateurfunk in den VAE. Mitglieder der saudischen Königsfamilie waren Funkamateure wie König Fahd von Saudi-Arabien, Rufzeichen – HZ1AA – und Prinz Talal von Saudi-Arabien unter SU1VN/P, beide in CW.
Sämtliche in den VEA verantwortlichen Minister sind mehr als gut ausgebildet, haben akademische Abschlüsse so wie der 34-jährige Staatsminister für Technik, KI und digitale Wirtschaft „Omar bin Sultan Al Olama“ der einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre von der American University in Dubai und einen Master in Projektmanagement von der University of Manchester hat.
Dr. Walter Schau, DL3LH