Einbrüche und Diebstähle bei Amateuren haben überdimensional stark zugenommen. Es ist ein wenig beachtetes Thema unter den Funkamateuren, was zu erheblichen Verlusten an wertvoller Ausrüstung führt.
Hauptursache ist die hohe Wertigkeit der verwendeten Ausrüstung, die oft teuer und leicht im Internet, Intranet oder auf den Märkten, auch außerhalb Deutschland, veräußern werden können.
Die zunehmende Bekanntheit und oft gewollte Sichtbarkeit, wie auf WebSDR oder QRZ.com, die es potenziellen Dieben leicht macht sich an dem reich gedeckten Tisch zu bedienen. Gerade die Bekanntheit, ergänzt mit vielen Bildern und einer genauen Beschreibung für Ort und die örtlichen Begebenheiten, sowie Zeit und wann der FA abwesend ist – ist praktisch eine Einladung für Langfinger. Objekte werden fast immer durch mehrere Personen ausgespäht um den günstigen Zeitpunkt für einen Einbruch zu bestimmen. Langfinger haben keinen Feierabend und wollen schnell und wollen unerkannt und schnell ihren Rucksack füllen.
Die Auswirkungen von Einbrüchen und Diebstählen sind für die Betroffenen erheblich. Neben dem finanziellen Verlust und den Kosten für die Wiederbeschaffung leiden die Betroffenen unter langjährigen, emotionalem Stress und dem Gefühl der Unsicherheit.
Viele Funkamateure investieren Jahre in den Aufbau ihrer Station und sehen diese Arbeit durch einen Einbruch vernichtet. Darüber hinaus führen Einbrüche und Diebstähle zu Betriebsunterbrechungen, manchmal zur Aufgabe des Hobbys, einem Wohnungswechsel oder dem Verkauf der Immobilie durch den Druck des Partners.
Was ist zu tun?
Um Einbrüche und Diebstähle zu verhindern ist eine effektive Möglichkeit die Verbesserung der physischen Sicherheit der Station durch Einbau von Sicherheitsschlössern und Alarmanlagen mit Telefonweiterleitung.
Überwachungskameras haben wenig Sinn, da man zwar Bilder der Einbrecher hat, doch diese selten zur Aufklärung des Diebstahls führen. Zeigen Funkamateure ihre Ausrüstung irgendwie im Netz ist der erste Schritt zum Einbruch schon getan. Ein potenzieller Dieb oder meiste eine Diebesbande haben freie Auswahl, der Tisch ist reichlich gedeckt.
Nur durch den Austausch von Informationen über verdächtige Aktivitäten kann das Risiko von Einbrüchen verringert, leider nicht verhindert werden. Die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Sicherheitsdiensten bringen meistens nichts, weil eine Aufschaltung nicht erlaubt ist.
Eine Maßnahme zur Absicherung ist evtl. der Abschluss einer Versicherung, wobei die Auflagen den Abschluss verhindern und der nachträgliche Kampf mit dem Kleingedruckten mürbe macht. Darüber hinaus sollte jeder Funkamateure zumindest eine detaillierte Inventarliste seiner Ausrüstung mit Seriennummer usw. führen und diese Daten an einem Ort außerhalb des Shacks aufbewahren.
Inzwischen gibt es Datenbanken in denen geklaute Geräte mit Serien Nummer eingetragen sind – was den Verkauf erschwert, nur nicht verhindert hat.
Einbrüche und Diebstähle bei Funkamateuren sind ein zunehmendes Problem, das nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Auswirkungen hat. Letztendlich liegt es an jedem selbst und seinem Verhalten gegen diese Bedrohung vorzugehen um die Leidenschaft für den Funkbetrieb zu bewahren.
Es gibt zwar keine offiziellen Zahlen über D. und E. bei Funkamateuren. Fachleute gehen davon aus, dass Einbrecher-Banden täglich WebSDR, QRZ.com u.a. belauern und daraus ihre Schlüsse ziehen.
Laut der Kriminalstatistik gab es im Jahr 2023 im Mittel 213 Einbrüche pro Tag, je nach Landkreise mehr oder weniger. Den Langfingern ist es egal was sie klauen, Hauptsache es bringt Geld.
Dr. Walter Schau, DL3LH
Das verschwiegene Thema
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